Eisborn

Eisborn im Sauerland, Stadt Balve  

Geschichtsstelenweg

Die Schützenhalle und die Vogelstange


Die Schützenhalle steht mitten im Dorf und ist ein zentraler Treffpunkt für viele Vereine und Veranstaltungsort zahlreicher Feste. Das Gebäude steht den Vereinen für diverse Versammlungen und Veranstaltungen zum Selbstkostenpreis zur Verfügung und ist in vielerlei Hinsicht der Mittelpunkt des Dorfes.


Die Schützenhalle im Jahr 2012 noch mit dem Pfad durch die Büsche (Quelle: Album Karl Spiekermann)



Wichtige Daten:

(Quelle: Chronik 150 Jahre St.-Antonius-Schützenbruderschaft Eisborn, Seiten stehen hinter den Daten)


ab 1842

1. Schützenfest vom 04. + 05.09. (Sonntag und Montag) im Zelt auf Kerstings-Hof – später: Gasthof Hillebrand – heute: Hotel zur Post. (S. 115). Ab dann wurde das Schützenfest immer am Wochenende nach Fronleichnam gefeiert.

1845

Neues Zelt (Wert 163 Thaler, 18 Silbergroschen, 6 Pfennig) (S. 37/38)

1856

Verlegung des Schützenfestes in den Wald des Baumhofs (S. 115)

1863

Schützenfest wurde wieder auf dem Kerstings-Hof gefeiert, da Graf Landsberg das

Feiern im Baumhof nicht mehr erlaubte (S. 51)

1866

Vergrößerung Schützenzelt, damit alle darin Platz finden (S. 51)

1887

Errichtung Schützenhalle zum Preis von 1908 Mark – Standort: von Wilhelm Hörster ihm angezeigten Platz – Standort? (S. 69)


Bis zum Jahre 1912 wurde das Schützenfest in der Nähe des Gasthofes Hillebrand gefeiert (S. 37)


1892

Jubelfeier 50 Jahre Schützenbruderschaft (S. 71)

1899

Fußboden in Schützenhalle wurde verlegt 689 Mark (S. 71)

1903

Bierkeller wird in der Nähe des Gasthofes Hillebrand – heute: Hotel zur Post – erbaut. Kosten: 144 Mark (Foto S. 34 + Text S. 81)


Bierkeller der Bruderschaft in der Nähe des Gasthofes Hillebrand (S. 34)


1913

Schützenhalle wurde vom alten Platz entfernt und am Binolener Weg wiedererrichtet. Kosten: 400 Mark (S. 81)


Schützenhalle am Binolener Wege von 1913 bis 1950 (S.35). Sie stand oberhalb des Reitplatzes auf den heutigen Wiesen der Familie Kolossa.


1932

Instandsetzung der Halle + Verlegung eines Fußbodens. Kosten: 40 RM (S. 82/83)

1949 – 1950

Abbau der alten Halle und Aufbau in der Dorfmitte (heutiger Standort) mit dem Dachstuhl der alten Halle (S. 99)


Die Schützenhalle im Jahre 1950 (S. 56)


1950

Jubelfeier 100 Jahre aus dem Jahr 1942 wurde nachgefeiert (S. 99)

1960

Restliche Betonierung des Hallenbodens, da die Halle nur zur Hälfte betoniert war (S. 100)


Teilansicht der Schützenhalle um 1960 (S. 72)


Die noch ländliche Umgebung um die Schützenhalle um 1960 (S. 75)

1968/69

Um- und Anbau der Schützenhalle. Gesamtkosten: 250.343,77 DM; Zuschuss Gemeindevertretung: 200.000 DM + heimische Industrie; Einweihung: 07.06.1969 (S. 101)

1970

Neue Heizung aus eigenen Mitteln (S. 101)

1971

1. „Lachendes Eisborn“ mit den Kornblumenblauen Menden (S. 101)

1973

1. Weiberfastnacht (S. 102)

1974

Schützenbruderschaft wird Eigentümer des Hallengrundstücks und dankt der Gemeindevertretung (S. 102)

1976

Erneuerung beider großen Theken (S. 102)

1980

Umstellung von Dortmunder Kronenbier auf Warsteiner Pilsener (S. 103)

1981/82

Vergrößerung der Küche + Anbau des Speiseraums in Eigenregie (Ausnahme: Elektroinstallation) (S. 105)


Der Anbau des Speiseraums 1981/82 (S. 117)


Der Speisesaal 1982 – 2015 (Quelle: Chronik 175 Jahre St.-Antonius-Schützenbruderschaft Eisborn, S. 131)


1985

2 neue Ölheizungsöfen wurden im Keller installiert. Kosten: 18.000 DM (S. 105)

1992

Jubelfeier 150 Jahre Schützenbruderschaft (S. 107)

2000 – 2001

Umfangreiche Renovierung: Parkett, Fenster + Anbauten mit Giebeln; Zuschuss vom

Land 600.000 DM; 300.000 DM Eigenbeteiligung (S. 124).


Der Anbau der Begegnungsräume (S. 51)


Der neue Giebel zur Horster Straße (S. 128)


Die renovierte Halle Schützenfest-Samstag 2001 (S. 131)


2015

Modernisierung Speiseraum; Kosten: 20.000 €; Vereinigte Sparkasse: 2.000 €, Warsteiner: Zapfanlage + 2 Kühlschränke, Krämer Straßen- und Tiefbau GmbH stellte kostenlose Baumaschinen bereit (S. 131 + 136).


Im neuen Speiseraum wurden auch ein Beamer und eine Leinwand in der Decke integriert. Hier gibt es auch ein farbiges Beleuchtungssystem (S. 131)


2016

Neugestaltung des Schützenparkplatzes im Zuge des Dorfentwicklungskonzepts „Balve und seine Dörfer 2030“. Hier packten auch die Schützen kräftig mit ins Rad.


Hier sieht man die fleißigen Schützenbrüder und Jungschützen beim Pflastern (S. 139)

Die Vogelstangen von Eisborn

(Quelle: Chronik 150 Jahre St.-Antonius-Schützenbruderschaft Eisborn, Seiten stehen hinter den Daten)


1842

Vogelschießen auf dem Klinkenberge (Mailinde/heutiger Sportplatz) (S. 17)


So sahen die früheren Vogelstangen aus (Quelle: Chronik 175 J. Schützenbruderschaft Eisborn, S. 165)


1909

Neue Vogelstange (S. 81)

1947

Vogelschießen nach 2. Weltkrieg mit Armbrust in der Schützenhalle (S. 98)


In den ersten Nachkriegsjahren wurde der Schützenvogel mit der Armbrust zu Fall gebracht. Das Bild entstand im Jahre 1951 oberhalb der heutigen Schützenhalle (S. 62)


1963

Vogelstange musste mit Kugelfang ausgestattet werden. Standort: wie bisher (S. 100)

Die Vogelstange auf der Mailinde. Im Hintergrund sieht man das Spritzenhaus (S. 74)


1966

Verlegung der Vogelstange von der Mailinde an den Ebberg (heutiger Standort) (S. 100)

Vogelschießen beim Jubiläum 1992 am Ebberg v. l. n. r. Günter Giacuzzo (der spätere Schützenkönig), Georg Schulte, Franz Schulte (S. 90)


(Ab hier Quelle: Chronik 175 Jahre St.-Antonius-Schützenbruderschaft Eisborn, Seitenangaben stehen hinter den Daten)


2007

Sturm Kyrill beschädigt Vogelstange massiv (S. 166)


Die durch den Sturm Kyrill beschädigte Vogelstange (S. 166)


2013

Grundlegende Renovierung der Vogelstange (Quelle: Chronik 175 Jahre St.-Antonius-Schützenbruderschaft Eisborn, S. 165 + 167)


Die Renovierung der Vogelstange im Jahr 2013 (S. 167)


Uns bekannte Vogelbauer waren:

1955 – 1973  Josef Wiesenhöfer

1974 – 1983  Hubert Peters

1984 – 2018  Gisbert Wiesenhöfer baute insgesamt 36 Schützenvögel (mit Jubiläumsvögeln)

Seit 2019       Aloysius Grothe

(Quelle: Chronik 150 Jahre St.-Antonius-Schützenbruderschaft Eisborn, S. 67)



Sonstiges Wissenswertes

Die Schützenbruderschaft St. Antonius Einsiedler Eisborn ist die älteste Schützenbruderschaft des Sauerlandes und wurde im Jahr 1543 erstmalig genannt.

(Quelle: Chronik 150 Jahre St.-Antonius-Schützenbruderschaft Eisborn, S. 114)

Bis Ende der 60er Jahre wurde der König beim Hotel zur Post (vormals Hillebrand) und die Königin nebst Hofstaat beim „Lindenhof“ abgeholt (Quelle: Chronik 150 Jahre, Seite 125). Ab dem Jahr 1970 bis zum Jahr 1997 wurden das Königspaar der Schützenbruderschaft dann immer im 3-Jahres-Wechsel im „Hotel zur Post“, im „Hotel Antoniushütte“ und im „Café Spiekermann“ abgeholt. Nachdem das „Café Spiekermann“ am 01.11.1997 seinen Betrieb einstellte und nur noch die Bäckerei weiterbetrieben wurde, holte die Schützenbruderschaft die Königspaare nun im Wechsel in den beiden Hotels ab.


Die Geschichte der Schützenhalle

(Wer es genauer wissen will😊)


Erst seit 1950 feiern die Eisborner Schützen ihr jährliches Fest in der Halle an der Horster Straße / Schützenstraße. In den Jahren zuvor fand das Fest an drei unterschiedlichen Stellen im Dorf statt.

Das erste Schützenfest wurde am 04. + 05. September 1842 auf dem Hof des Johannes Kersting gefeiert. Dieser von der Schützengesellschaft genutzte Hof, wurde auf Kosten der Gesellschaftskasse zunächst planiert und als Festplatz hergerichtet. Im Jahre 1853 wurde auf diesem Festplatz, der zwischen dem Gasthof Johannes Kersting (heute „Hotel zur Post“) und dem Schulhaus lag, ein Schützenzelt errichtet. 1856 wurde der Platz in den „Baumhof“ verlegt, unweit der Wasserquellen, die „Kohlengrube“ genannt. Besitzer des Festplatzes war Graf Landsberg. Da dieser ab 1863 das Feiern im „Baumhof“ nicht mehr gestattete, wurde der Festplatz wieder an den früheren Ort zurückverlegt.

1866 vergrößerte man das Schützenzelt, damit es alle teilnehmenden Schützenbrüder fassen könne. Dieses Zelt wurde nur für die Dauer des Festes errichtet und danach wieder abgebaut.

1887 baute die Schützenbruderschaft eine Halle in der Nähe des Gasthofes Theodor Hillebrand (heute „Hotel zur Post“). In dieser Zeit bewahrte man das Bier für das Fest im Keller der Schule auf. 1903 wurde ein neuer Bierkeller in der Nähe der Schützenhalle gebaut, in welcher die Bruderschaft im Jahre 1899 einen Fußboden verlegte.

Bis 1913 fanden in dieser Halle die Schützenfeste statt. In jenem Jahr beschloss die Schützenbruderschaft, das Gebäude abzureißen und an einem neuen Standort, auf einer Weide, gelegen an dem Weg nach Binolen „Zum Plauderbaum“ wieder aufzubauen. Da sich die Halle somit auf dem Grund des Bauern Heinrich Gottschalk befand, war dieser berechtigt, den Winter über seine Ernte darin zu lagern.

Ein nochmaliger „Umzug“ erfolgte im Jahr 1950, als die Schützenhalle an den jetzigen Standort verlegt wurde. Der Dachstuhl des abgerissenen Gebäudes wurde mit Pferdewagen zum Platz an der Horster Straße transportiert, wo die Halle, durch Eigenfinanzierung und Spenden der ortsansässigen Industrie, neu aufgebaut werden konnte. Dieser zentrale Standort wurde bei einer Ortsbesichtigung auf Vorschlag von Graf Landsberg-Velen gewählt; ursprünglich hatten die Schützenbrüder geplant, die neue Halle am „Ebberg“ neben dem Kreuz, in der Nähe der heutigen Vogelstange, zu bauen.

Bereits wenige Jahre später, man schrieb inzwischen 1968, rissen die Schützenbrüder das Gebäude abermals ab, um auf den alten Fundamenten die jetzige Schützenhalle zu bauen.

In nur einjähriger Bauzeit war das neue Domizil der St.-Antonius-Bruderschaft fertig, von der damaligen Gemeinde Eisborn, die in dieser Zeit über ein hohes Steueraufkommen verfügte, mit 200.000 DM finanziert. Für die Inneneinrichtung im Frühjahr 1969, bat die Bruderschaft die heimische Bevölkerung um Spenden – mit Erfolg. Noch während der Generalversammlungen in den folgenden Jahren wurde die Bestuhlung durch zahlreiche spontane Spenden ergänzt. Mancher Schützenbruder mag sich noch an die feierliche Einweihung des neuen Domizils am 07. Juni 1969 erinnern, bei der die Eisborner Schützen den damaligen Landrat Karl Brüggemann als Ehrengast begrüßen konnten. Im Jahre 1970 wurde für 30.000 DM eine Heizung eingebaut, und nun war die neue Halle fast komplett. Da der Speiseraum und die Küche jedoch sehr beengt waren, entschloss sich die Eisborner Bruderschaft, im Jahre 1981 anzubauen. Material im Wert von 68.000 DM wurden verbaut und alle Arbeiten, bis auf die Elektroinstallation, von den Schützenbrüdern selbst ausgeführt, sodass der Speiseraum mit neuer Kücheneinrichtung im Folgejahr bereits fertig war.

(Quelle: Chronik 150 Jahre St.-Antonius-Schützenbruderschaft Eisborn, S. 115)

Ab dem Jahr 1994 plante die Schützenbruderschaft unter dem damaligen Brudermeister Hubert Sauer, aus der Schützenhalle eine multikulturelle Einrichtung zu machen. In der Klausurtagung der CDU-Fraktion beschloss man daher, die Umbauarbeiten mit 30.000 DM zu unterstützen – der Anfang war gemacht. Da das Land Nordrhein-Westfalen damals ein Förderprogramm für die Schaffung von multikulturellen Hallen aufgelegt hatte, versuchte man, 700.000 DM hierzu gefördert zu bekommen. Mitte 1998 kam dann die schriftliche Bestätigung, dass das Land NRW die Umbaumaßnahme mit 600.000 DM fördern würde. Die Giebel zur Horster Straße wurden erneuert. Zur Schützenstraße hin wurden die Sanitäranlagen und der Begegnungsraum ebenfalls mit neuen Giebeln errichtet. In der Halle wurde Parkettboden verlegt. Am 03.11.2001 konnte die Einweihungsfeier der umgebauten und renovierten Schützenhalle stattfinden.

(Quelle: Chronik 175 Jahre St.-Antonius-Schützenbruderschaft Eisborn, S. 124 - 130)

Nachdem der Speiseraum seit nunmehr 32 Jahre unverändert benutzt wurde, ließ die Schützenbruderschaft Eisborn sich am 17.01.2014 das OK für den Umbau des Speiseraums in Höhe von 20.000 € von den Schützenmitgliedern geben. Die dunkle Holzdecke wurde durch eine moderne Zwischendecke ersetzt, in die man zur Auflockerung zwei große, rechteckige Flächen einarbeitete, die eine indirekte Beleuchtung, einen Ventilator und die Technik für einen Beamer sowie eine Leinwand aufnahm. Der Boden wurde mit einem Vinyl-Boden in Holzoptik verlegt und zuletzt baute Brudermeister Andreas Danne dann noch eine neue Theke, in die man die Edelstahlspüle aus der ehemaligen Sektbar einbaute. Die Einweihung fand am 28. Februar 2015 durch Eisborns Diakon Josef Hültenschmidt statt.

(Quelle: Chronik 175 Jahre St.-Antonius-Schützenbruderschaft Eisborn, S. 131 - 136)


Alle Texte und Fotos mit freundlicher Erlaubnis von der Schützenbruderschaft Eisborn veröffentlicht.


>> Die nächste Geschichtsstele finden Sie links an der Hecke vom Feuerwehrhaus unterhalb der Schützenhalle (siehe Karte unten). <<