Eisborn

Eisborn im Sauerland, Stadt Balve  

Geschichtsstelenweg

Die Kirche Sankt Antonius Einsiedler


Wichtige Daten der Kirche:

(Quelle: Album Karl Spiekermann + Chronik 150 Jahre St.-Antonius-Schützenbruderschaft Eisborn)


11.11.1828

Einweihung

Seit 04/1894

Eisborn wird eine eigene Pfarrgemeinde (Quelle: Chronik 150 Jahre St.-Antonius-Schützenbruderschaft Eisborn, Seite 16)

1928

Bau des Turms

Das Foto aus dem Jahr 1928 zeigt die feierliche Grundsteinlegung beim Bau des Turms (S. 41)


Die Einweihung des Turms im Jahr 1928 (Quelle: Kirchenarchiv)


Detail-Aufnahme des Ehrenmals zum Gedenken an die Toten des 1. Weltkriegs über dem Eingang der Pfarrkirche bis 1961 (S. 40)


Kirche von der Seitenansicht mit dem neuen Turm (Quelle: Thomas Kasperski)

Die Innenansicht der Kirche mit eindrucksvollen Wand- und Deckenmalereien Anfang des Jahrhunderts (S. 40)


1943

Der Turm wurde von Brandbomben zerstört (der Kuh- und Schafstall der Burg brannte ebenfalls ab und „Kösters im Loch“ wurden getroffen)


Innenansicht kurz vor dem Umbau im Jahre 1961 (S. 78)


1959 – 1960

Anbau der Kirche und Drehung des Innenraums um 90°

1962

Einweihung der tiefgreifend umgestalteten Kirche


Der Anbau der Kirche mit dem neuen Eingang (Quelle: Album Karl Spiekermann)



Hier noch ein Foto von unten aus dem Jahr 1994. Wo vorher der Haupteingang war, wurde ein Kirchenfenster eingebaut (Quelle: Album Karl Spiekermann)


1965

Aufstellung eines neuen Mahn- und Ehrenmals neben der Pfarrkirche (S. 93)



Das neue Mahn- und Ehrenmal 1965 (S. 93)



1989

Renovierung des Dachs und der Kirche innen


Hier sieht man den Innenraum der Kirche vor dem Umbau 2018 (Quelle: Album Karl Spiekermann)


Hier ein Foto des Vorbaus an der Kirche aus dem Jahr 2011. Die Straße zur Kirche wurde im Jahr 1998 mit Kopfsteinpflaster hergerichtet (Quelle: Album Karl Spiekermann)



Eine schöne Postkarte von der Kirche außen und innen sowie dem Ehrenmal (Quelle: Postkarte Album Karl Spiekermann)


2018 – 2019

Renovierung der Kirche und Drehung des Innenraums um 90° (wie bei der Errichtung der Kirche im Jahr 1828)


Die Kirche in moderner Gestaltungsweise. Die Bänke und die Orgel blieben erhalten. Aus dem alten Altar, dem Tabernakel und dem Ambo wurden die neuen 3 Elemente hergestellt. Das Kreuz blieb erhalten, wurde aber auf ein Glas aus Alabaster montiert (Quelle: Jens Timmermann)


22.12.2019

Einweihung der renovierten Kirche


Das Alte Pfarrhaus an der Kreuzung:

1874

Bau der Vikarie – war bis 1969 Wohnung der Pastöre (Quelle: Chronik 775 Jahre)

1969

Besitzerwechsel zu Kaspar Spiekermann

Ab ca. 1992

Gästehaus der Antoniushütte


Hier ein Foto des „Alten Pfarrhauses“, das mit zur „Antoniushütte“ gehört (Quelle: Pia Spiekermann).


Das Neue Pfarrhaus „Am Baumhof“:

1969

Neubau

Pfarrer Johannes Schulte-Bröker war der letzte Pfarrer aus Eisborn, der in diesem Haus gewohnt hat.

Er starb am 03. März 1999 R.I.P.



Hier sieht man das ehemalige Pfarrhaus vom Elsternbeul aus (Quelle: Album Karl Spiekermann)


Die Eisborner Kirche


(>>  Für alle, die noch mehr Hintergründe erfahren möchten <<)


Mit der Eroberung des Sachsenlandes durch die Franken unter König Karl (768 - 814) wurden auch die Westfalen als Teilstamm der Sachsen zum Christentum bekehrt. Die Bekehrung verlief ab dem späten 8. Jahrhundert auf zweierlei Wegen. Glaubensboten waren Mönche wie z.B. Liudger (Ludger, um 742 - 809), die die Frohe Botschaft den noch heidnischen Sachsen predigten. Der im Jahre 800 vom Papst zum Kaiser gekrönte Karl ging mit Gewalt vor und erzwang die Taufe der unterworfenen Völker mit dem Schwert. Früheste Kirchen gab es u.a. in Paderborn, Soest und Menden. Wann die Christianisierung des Hönnetals begann, ist nicht genau ermittelbar. In der Urpfarrei in Menden stand wohl für einen größeren Umkreis die alte Taufkirche.

 

Weitere Stammpfarreien folgten bis zum Jahre 1000. Als älteste Pfarreien gehörten auch Hüsten, Iserlohn und Stockum zum Mendener Bezirk. Von Menden aus ist auch die Balver Stammpfarrei errichtet worden. Die erste urkundliche Erwähnung der Pfarrei in Balve stammt aus dem Jahr 1196. Die Stadtrechte nach Arnsberger Vorbild bekam Balve am 22. Oktober 1430 verliehen. In diese Zeit fällt auch die erste Erwähnung einer Kapelle in Eisborn, die bereits dem heiligen Antonius, dem Einsiedler geweiht war.

 

Im Jahr 1536 gehörten neben Eisborn auch die Ortschaften Asbeck, Binolen, Grübeck und Horst zum Kirchspiel Balve. Während des Kölner Krieges oder der „Truchsessischen Wirren“ 1583 und im Dreißigjährigen Krieg (1618 - 1648) wurde die Kapelle in Eisborn entweiht und „profaniert“, d. h. zu weltlichen Zwecken missbraucht. Deshalb erfolgte am 3. Juli 1674 eine neue Einweihung durch den Weihbischof Fricken. Einige Dokumente aus dieser Zeit sind erhalten geblieben. Ein „Verzeichnis der Einkünfte und Renthen der Kapelle zu Eisborn“ stammt aus dem Jahr 1646. Eine neue Kirchenfahne wurde im Jahr 1663 angeschafft, die Spender dafür kamen nicht nur aus Eisborn, sondern auch aus der Asbeck, Binolen, der Grübeck und der Horst. Die Geistlichen aus Balve kamen gelegentlich bedeutender Anlässe, wie z. B. dem Patronatsfest am 17. Januar oder der Kirchweih nach Eisborn.

 

Die Gründung einer Vikarie ist einem Fräulein Greifraths aus Köln zu verdanken, die durch Testament vom 6. Dezember 1762 ihren Nachlass zur Gründung eines geistlichen Benefiziums in Eisborn bestimmte. Als Testamentsvollstrecker setzte sich der in Köln tätige Geistliche Johann Werren für die Erfüllung des letzten Willens ein, er stammte aus der Grübeck. Als erster Vikar kam Joh. Wilhelm Böse aus Menden im Jahr 1765 nach Eisborn, er blieb bis 1820. Jetzt wurden auch manche Trauungen in der Kapelle vollzogen. Das älteste Taufregister beginnt im Jahr 1806.

 

Durch päpstliche Verfügung wurde das Herzogtum Westfalen im Jahr 1821 welches „bisher unter dem Hirtenstabe des Kölner Erzbischofs gestanden hatte, dem Bistum Paderborn“ zugeteilt. Nachdem die Kapelle in Eisborn als „arm und armselig“ beschrieben wurde, wurde der Neubau einer Kirche beschlossen. Der Grundstein der neuen Kirche wurde am 14. Mai 1827 gelegt, die Einweihung fand am 11. November 1828 statt.

 

Der Pfarrbezirk Balve war seinerzeit deutlich größer als heute. Als Filialkirchen wurden die Gemeinden Garbeck und Eisborn zuerst selbstständig. Am 25. März 1895 wurde die Pfarrei Eisborn mit den Ortschaften Asbeck, Binolen, Grübeck, Horst, und der Klusensteiner Mühle von Balve abgetrennt. Vom Kirchspiel Enkhausen kamen Albringen, Deinstrop, Retringen und Wettmarsen dazu. Als erster Pfarrer übernahm Johann Tebbe aus Dörnholthausen am 21. August 1895 sein Amt in Eisborn, er starb 1921. In seiner Amtszeit bekam Eisborn einen eigenen Friedhof.  Für einzelne Jahre liegen die Anzahl der Gemeindemitglieder vor. Im Jahre 1899 waren in Eisborn 497 Katholiken registriert, 1929 waren es 580 Mitglieder.

 

Im Jahre 1928 bekam die Kirche einen Turm und eine Sakristei wurde angebaut, die Kosten beliefen sich auf 25.500 DM.

 

Während des Zweiten Weltkrieges wurden in der Nacht vom 19. auf den 20. November 1943 mehrere Brandbomben über Eisborn abgeworfen. Dadurch gerieten mehrere Gebäude in Eisborn in Brand u. a. wurde auch der Kirchturm getroffen. Die schweren Glocken sind im ausbrennenden Glockenstuhl nur langsam abgeglitten, sodass sie auf der nächst tiefer liegenden Ebene zum Stehen kamen. Der Turm wurde provisorisch mit einem Bretterdach abgedeckt.

  

Der Pfarrbezirk Eisborn umfasste 1961 folgende Orte:  Albringen, Asbeck, Binolen, Borg, Deinstrop, Grübeck, Haustadt, Horst, Klusensteiner Mühle, Retringen, Wettmarsen mit Haar. In den Jahre 1960 und 1961 wurde die Kirche erweitert und am 5. Mai 1962 vom damaligen Erzbischof Kardinal Jäger neu geweiht. Bei dem Umbau wurde das Kriegerehrenmal über dem Eingang der alten Kirche entfernt. Ein neues Ehrenmal für die Gefallenen wurde 1965 neben der Kirche errichtet. Im gleichen Jahr wurde in der Kirche eine neue Orgel eingebaut, zu der die Gemeinde Eisborn 25.000 DM beisteuerte.

 

Im Jahre 1982 wurden die Ortschaften Albringen, Deinstrop, Retringen, Wettmarsen und Haar der Kirchengemeinde Oelinghausen zugeordnet. Diese Orte waren bei der kommunalen Neugliederung 1975 politisch bereits der Gemeinde Holzen (Arnsberg-Holzen) zugeteilt.


Heimatverein Eisborn/Asbeck e. V.


(Stand September 2023)


Quellen und Literatur

- Freiwillige Feuerwehr Eisborn (Hrsg.): 75 Jahre Freiwillige Feuerwehr Eisborn, Festschrift und Chronik, Balve 2007

- Hochsauerlandkreis, der Landrat (Hrsg.): Der Hochsauerlandkreis, Entwicklung und Wandel einer Region, Arnsberg 1996

- Franz Anton Hoeynk (Hrsg.): Geschichte der Pfarreien des Dekanats Arnsberg, Hüsten 1907

- Pfarrgemeinde Eisborn Hrsg.): Pfarrgemeinde St. Antonius Eisborn, Eisborn 1978  

- Schützenbruderschaft Eisborn (Hrsg.): 150 Jahre St. Antonius-Schützenbruderschaft Eisborn, Eisborn 1992

- Stadt Balve (Hrsg.):  Balve - Buch vom Werden und Sein der Stadt, Balve 1930


Alle Texte und Fotos mit Erlaubnis vom Kirchenvorstand und dem Heimatverein veröffentlicht.


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